DIY und Upcycling

und icke. 

Schon als 14jähriger habe ich angefangen alte Möbel vom Sperrmüll aufzuarbeiten. Ich glaube den Anfang machte eine kleine Kommode aus der Jahrhundertwende, für mein damaliges Zimmer. Doch an den Küchenschrank aus den 20iger Jahren, den ich für meine erste Wohnung aufgearbeitet habe, kann ick mich umso besser erinnern.

  Für Ost-Verhältnisse wirklich genial geworden. Nur für die Arbeitsplatte würde ich heute etwas anderes wählen als Sprelacart, aber der Schrank sollte ja auch funktional sein. Immer wenn ich ein altes Möbel irgendwo gefunden habe, was restaurierbar erschien und älter als 50 Jahre war, hab ich es mitgeschleppt.
Später hat sich diese Affinität zu alten Möbeln verloren. Meine erste Wohnung in Westberlin war weitgehend aus der Zweitenhand – Rubrik Verschenken - eingerichtet. Ich wollte lieber Reisen, als meine Kohle bei Höffner zu verpulvern, aber trotzdem wollte ick ne coole und gemütliche Bude haben. Bspw. hab ick ne alte Sofagarnitur, 3er, 2er und Einsitzer geholt und diese neu gepolstert. Unten und Hinten, dort wo getackert wurde, sah es natürlich Scheiße aus. Aber wen juckt es? Das Ding war verdammt gemütlich zum abhängen und Videos schauen. „Unsichtbare“ und meist sehr komfortable Einbauschränke waren auch mein Ding. Meine Schiebetürensysteme waren nicht perfekt, aber wenn man wusste wie, waren sie ausgefeilte Frickeltechnik und liefen weich wie auf Wolken. 
Mit Beginn der Selbständigkeit hatte ich >>keine Zeit mehr zum Bauen<< und war mit dem Billigscheiß aus der Metro ausgestattet und lange Zeit nicht wirklich eingerichtet. Erst als ich ÖkoHippie kennen lernte. Sie hatte ihre Wohnung übernommen und die Hütte war gut verwohnt. Nach der Renovierung haben wir als erstes ein Podestbett mit viel Stauraum gebaut.
Ich hatte nun 10-15 Jahre nichts mehr gewerkelt und dachte echt mein altes Talent ist verloren gegangen. Die Planung war noch okay, wie immer mit meiner ganz speziellen gaußschen Unschärfe bei der Bemaßung. Aber beim Bau stieg meine Unsicherheit, was sicher auch ein Stückweit meiner Neigung zum Perfektionismus geschuldet ist. Das führte dazu, dass ich nicht am falschen Ende sparen wollte und kaufte rückblickend im Baumarkt viel zu teuer ein. Nachdem das Podestbett fertig war, Stabilität und Funktionalität keine Mängel aufwiesen, war mein DIY-Gen wieder aktiviert. Wir haben noch ein paar schicke Regale gebaut und das ein oder andere Altmöbelstück noch mal flott gemacht, womit ich dann auch wieder an Re- und Upcycling glaubte.
Nun war meine Wohnung dran, die ich mir echt geil ausgebaut habe. Von vielen Projekte habe ich Fotos gemacht und teilweise auch noch die Pläne da. Ich werde diese Sachen nach und nach hier reinstellen und alles was wir sonst noch so gebaut, gewerkelt, re- und upcycelt haben.

Mein großer Traum ist es ja mal ein komplettes Haus zu bauen. Kein konventionelles Haus, sowas würde ich mir nicht zutrauen. Aber ein alternatives Haus, vom ausgebauten Container, einen Erdhaus, TinyHouse, oder ein LowImpactHouse, wie das Einbaumhaus. Ein Haus, was ich mit meiner Familie und Freunden selberbauen kann und auch selbst finanzieren kann, ohne mich mit Krediten zu versklaven. Aber das Baurecht ist für solche Konzepte nicht förderlich, deshalb würde ich auch was halb-legales riskieren und wenns dann halt nur ein riesen Baumhaus für unseren Stift und seine Freunde wird.

Um den Blog würdig zu beginnen, soll mein neuestes DIY „der blöndierte Schnittlauch“ die Ernsthaftigkeit unterstreichen. Denn wer re- und upcycelt, sollte dabei auch Spaß haben. Voila… :-)