Brombeertee

ein altes Hausmittel

Eigentlich sammelt man die Bombeerblätter im Frühjahr oder Sommer. Ich hab im September geerntet, denn Brombeere bildet auch im Herbst noch neue Triebe. Es heißt man soll die hellen jungen Triebe ernten. Ich hab am Ende eine Mischung gemacht. Die Hälfte junge hellgrüne Triebe und die andere Hälfte große dunklere Blätter, aber davon immer die schönsten. 

Als erstes müssen die Blätter gründlich gewaschen werden. Dann kann man die Blätter schon mal richtig kneten, bevor diese in einen Gefrierbeutel gemacht werden. Nun kommen die Gefrierbeutel ein bis zwei Tage in den Tiefkühler.  
Nun nimm die Blätter wieder aus dem Kühlschrank und dem Gefrierbeutel. Man kann sich nun immer kleine Rollen aus Blätter machen, wie kleine Zigarren aus Brombeer und diese werden kann kleingeschnitten. Ich fand diese Methode zu aufwendig und hab dann die Blätter mit einem normalen Wiegemesser zerkleinert.
Wenn alles klein geschnitten ist, kann man den ganzen Bums noch mal richtig kneten und/oder mit einem Nudelholz bearbeiten, um die Zellstrukturen weiter aufzubrechen. Dadurch tritt der Zellsaft aus, die in den Blättern enthaltenen Polyphenole reagieren mit dem Sauerstoff der Luft und die enzymatische Oxidation beginnt. Diese verändert die Farbe, Geruch und Geschmack. Es entstehen aromatische Verbindungen, die typisch sind für fermentierten Tee. 

Das Material wird nun in eine Schüssel fest zusammengepresst, darauf ein feuchtes Handtuch und am besten mit einer weiteren Schüssel beschweren und Druck ausüben. Man kann die zerkleinerten Brombeerblätter auch in ein feuchtes Handtuch wickeln und eng und fest zusammenrollen. Alle 6-12 Stunden wird das Material belüftet und mit der Sprühflasche befeuchtet. Diesen Prozess kann man 1-3 Tage durchführen. Danach das Material komplett durchtrocknen, im Ofen oder an einer warmen und gut belüfteten Stelle im Haus lagern. 

fertig ist der Brombeertee! 

Hier noch ein paar Fakten, um auch den Wissensdurst zu befriedigen.

Brombeertee ist reich an Gerbstoffen (Tannine), vor allem Gallotannine. Diese wirken zusammenziehend (adstringierend), entzündungshemmend und antibakteriell. So wirkt der Tee gut bei Halsschmerzen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum (aus zum Gurgeln), bei Zahnfleischproblemen und leichten Durchfällen. 
Im Gegensatz zu vielen Kräutertees ist Brombeertee nicht bitter, sondern mild-herb, fruchtig und leicht süßlich - besonders nach Fermentation. Gut verträglich, auch bei empfindlichen Magen oder zur Beruhigung des Verdauungstrakts. 
Studien und Erfahrungsberichte deuten an, dass Brombeertee leicht blutzuckersenkend wirken können. In Kombination mit einer gesunden Ernährung interessant für prä-diabetische Zustände.  
Brombeertee ist leicht harntreibend und entschlackend. Unterstützt die Nierentätigkeit und hilft, den Körper zu entlasten - klassisch eingesetzt in Frühjahrskuren oder Entgiftungstees. 
Die antioxidative Wirkung kann mit den enthaltenen Flavonoiden, Vitamin C und weitere sekundäre Pflanzenstoffe freie Radikale abfangen und unterstützt die Zellgesundheit und wirkt leicht entzündungshemmend im ganzen Körper. 

Man sollte den Tee aber nicht dauerhaft und literweise trinken. Durch die Gerbstoffe kann es bei Überkonsum zu Reizungen im Magen-Darm-Bereich kommen. Nicht in der Schwangerschaft, da er leicht krampflösend wirken kann. Daher nur in Maßen und nach Rücksprache mit Arzt oder Hebamme.